Musik und Klima

Schaden begrenzen.

Musik ist Teil des Problems.

Die flächendeckende und permanente Verfügbarkeit von Musik auf höchstem Niveau erkaufen wir uns mit immensem Mobilitätsaufwand, Bergen an Elektroschrott und hohen Energiekosten, die nicht wir, sondern unsere Nachkommen bezahlen werden. Der Schaden lässt sich reduzieren. Doch genügt das?

Was wir tun können*)

Mobilität des Publikums
Alle bisherigen Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Anreise des Publikums den größten Anteil des CO2-Ausstoßes von Konzertevents und Festivals verursacht und eine entscheidende Rolle in der Klimabilanz des Musiksektors spielt. Hier sind die Veranstalter_innen ebenso gefragt, wie der oder die einzelne Zuhörer_in.
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Mobilität der Musiker_innen
Musiker_innen gehen auf Tour. Das schafft einen hohen Bekanntheitsgrad, stärkt die Bande zwischen unterschiedlichen Kulturen und liest sich gut in der Biographie. Doch diese Reisetätigkeit geschieht auf Kosten der Umwelt.
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Energie
Die Bereitstellung und Nutzung von Energie hat in Deutschland den größten Anteil an anthropogen ausgestoßenen Treibhausgasen. Die Energiebilanz eines Probenortes oder eines Konzerthauses zu verbessern, kann also einen großen Effekt auf seinen CO2-Fußabdruck haben.
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Digitaler Musikkonsum
Digitaler Musikkonsum ist ein nicht zu vernachlässigender Faktor in der Klimabilanz der Musik. Mit einigen einfachen Verhaltensänderungen beim Streamen lassen sich dessen negative Auswirkungen ein wenig reduzieren.
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Instrumentenbau
Standardmäßig werden in der Herstellung vieler Musikinstrumente tropische Hölzer verwendet. Die entsprechenden Pflanzen sind vielerorts vom Aussterben bedroht. Doch es gibt Alternativen.
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Aber genügt das?

Seit 2006/2007 bemühen sich immer mehr Bands, Orchester, Festivalveranstalter und Musikinstitutionen um umfassende Nachhaltigkeitskonzepte. Beraten und unterstützt werden sie dabei durch verschiedene Initiativen und NOGs, die sich ein “grünes Musikbusiness” auf die Fahnen geschrieben haben.
Gleichzeitig haben die Klima- und Umweltbelastung durch Musik weiter zugenommen. Denn auch die Musikwirtschaft ist ein Teil von dem, was Klimawissenschaftler*innen und kritische Ökonom*innen als “Große Beschleunigung” bezeichnen.
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*) Quelle für den Abschnitt “Was wir tun können” und für die weiterführenden Erläuterungen:
Johanna Sandhäger, Musik und Klimawandel. Ein Einblick in die direkten und indirekten Einflussfaktoren von Musik auf die Erderwärmung, Hochschule für Musik und Theater München, 2020 (mit freundlicher Genehmigung der Autorin).