Schaden begrenzen.
Mobilität der Musiker*innen
Musiker*innen gehen auf Tour. Das schafft einen hohen Bekanntheitsgrad, stärkt im besten Falle die Bande zwischen unterschiedlichen Kulturen und liest sich gut in der Biographie oder dem Programmheft. Tourneen von Solist*innen, Bands und Orchestern geschehen aber meist auf Kosten der Umwelt.
Wichtige Anhaltspunkte für Musiker*innen bei der Planung von Reisen können sein:
- Die Reiseabschnitte bei der Anreise mehrerer Orte. Wenn die einzelnen Orte nicht zu weit voneinander entfernt liegen, so kann man sie auch mit Verkehrsmitteln, wie dem Bus oder dem Zug erreichen. Routen im Zickzack in Verbindung mit einem straffen Zeitplansind hingegen oft nicht umweltfreundlich umsetzbar.
- Die Wahl des Verkehrsmittels. Das Konzerthaus in Helsingborg lädt beispielsweise nur noch Gastmusiker*innen ein, die nicht mit dem Flugzeug anreisen. Tanja Tetzlaff, Konzertcellistin schlägt vor, beispielsweise Konzertreihen mit dem Label ‚aus der Region‘ zu etablieren, bei denen die Künstler nicht weiter als 500km anreisen.
- Die Relevanz des Konzertes an einem anderen Ort. Meist haben wir, die in unserer westlich-klassischen Musikkultur aufgewachsen sind, eine privilegierte Lebensweise. Schaffen wir es, einen kulturellen Austausch mit dem Reiseland herzustellen, oder mit ärmeren, vielleicht schlechter ausgebildeten Menschen unser Wissen über Musik zu teilen, so sinkt zwar nicht die CO2-Bilanz der Reise, aber der Nutzen der Reise könnte die Kosten somit eventuell wieder ausgleichen.
Quellen:
Moving arts – Catherine Bottrill (Julie’s Bicycle): Ein Leitfaden für Orchester-Tourneen.
Helsinborg: ausgeflogen – Merle Krafeld (Van-Magazin): Europas erstes Konzerthaus, das komplett auf Flüge verzichtet.
Johanna Sandhäger
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